PEARL-User-Group / AK1 GI-FG REAL-TIME
Das Treffen der PEARL-User-Group bzw. des Arbeitskreises 1 Embedded Systems, RTOS-UH/PEARL der GI-Fachgruppe Echtzeitsysteme und PEARL fand am 03.06.2004, 14:00-16:30 Uhr, mit 14 Teilnehmern am Institut für Regelungstechnik der Universität Hannover statt.
Neues aus der Fachgruppe Echtzeitsysteme
- Vorstellung des Projekts ELAN (eLearning Academic Network) im Bereich Echtzeitdatenverarbeitung.
- Bei der GI erfolgt eine Umstrukturierung der Fachgruppen. Aus der Fachgruppe 4.4.2 wurde die Fachgruppe Echtzeitprogrammierung und PEARL (EP),
die dem Fachbereich Informationstechnik und Technische Nutzung der Informatik (ITTN) und darin dem Fachausschuss Informatik in der
Echtzeitverarbeitung zugeordnet ist. Die neue Struktur der GI ist im Internet unter
http://www.gi-ev.de/wissenschaft/fachbereiche/index.html einzusehen. - Die finanzielle Situation der GI hat sich verbessert, so dass neben der schon immer finanziell soliden Fachgruppe EP jetzt auch andere Fachgruppen besser dastehen.
- Der Workshop PEARL 2004 ist stark durch das Thema Modellierung geprägt.
Compiler und Laufzeitsysteme
- Behobene Fehler:
- Beim Laden von Modulen über 16 MB Größe wurde die SR-Datei u.U. nicht geschlossen. Da bei viel Datei-I/O der Cache nicht sofort auf die
Platte zurückgeschrieben wird, können durch offene Dateien Inkonsistenzen entstehen. Generell sollte bei viel Datei-I/O alle paar Sekunden
der Befehl
SYNC
zum Schreiben des Caches auf die Platte abgesetzt werden. - Compilerfehler bei
AT ... ACTIVATE X(I);
, wobeiX(I)
ein Feld mit Taskzeigern ist. Wird der Einplanungszeitpunkt erst durch einen Ausdruck berechnet, kann der IndexI
zerstört werden. - Taskzeiger wurden vom Compiler nicht akzeptiert, wenn der Taskname mehr als 8 Zeichen enthielt.
- Der Assembler führte
.INCLUDE
-Anweisungen auch in nicht aktiven.IF
-Zweigen aus.
- Beim Laden von Modulen über 16 MB Größe wurde die SR-Datei u.U. nicht geschlossen. Da bei viel Datei-I/O der Cache nicht sofort auf die
Platte zurückgeschrieben wird, können durch offene Dateien Inkonsistenzen entstehen. Generell sollte bei viel Datei-I/O alle paar Sekunden
der Befehl
- Neuerungen:
- Switched Comments ermöglichen die Aktivierung kommentierter Zeilen in Abhängigkeit einer Flag. Beispiel: Nach
#DEFINE TEST=1;
oderDCL TEST INV FIXED INIT(1);
wird die Zeile!:TEST X=5;
mit übersetzt und erscheint im Listing als!+TEST X=5;
. WirdTEST
mit0
initialisiert, wird die Zeile nicht übersetzt und erscheint im Listing als!-TEST X=5;
. - Unter http://www.rtos.iep.de/pub/HANDBUCH/Aktuell/rtosh.pdf ist stets die aktuelle Version des RTOS-UH Handbuchs zu finden.
- Initialisierung von Feldzeigern möglich.
- Alle Compiler enthalten im S-Record jetzt eine Signatur mit der Compilerversion. Die Kennung
AEB7 16 04 0D
weist z.B. auf die Version 16.4-D hin. - RTOS-UH stellt ein globales Environment zur Verfügung, das mit
ENVSET -G
angesprochen wird. Eine mit der Option-G
definierte Variable steht jedem Nutzer zur Verfügung. Beim Suchen einer Shell-Variablen wird erst im lokalen (User-), dann im globalen Environment gesucht. - Der Linker hat den neuen Befehl
ROMCODE+;
, der dafür sorgt, dass alle globalen Symbole des gelinkten S-Records in einem eigenen S-Record aufgelistet werden (analog zumCO
beimLOAD
), um später noch andere Module hinzuladen zu können, die diese Symbole referenzieren. Sollen die globalen Symbole von einigen der zu linkenden S-Records nicht exportiert werden, sind die betreffendenINCLUDE
-Anweisungen mitHIDE
/UNHIDE
zu umklammern.
- Switched Comments ermöglichen die Aktivierung kommentierter Zeilen in Abhängigkeit einer Flag. Beispiel: Nach
Neue RTOS-UH Implementierungen
- Als ein neuer Ziel-Prozessor von RTOS-UH wird der Coldfire der Fa. Freescale (ehemals Motorola) diskutiert. Dieser schnelle und preiswerte RISC-Prozessor wäre sehr gut geeignet, um die MC683xx-Serie abzulösen. Da der Coldfire einen 68K-ähnlichen Befehlsatz aufweist, ist ein Transfer-Assembler denkbar. Dem steht als Nachteil die Problematik beim Zugriff auf BYTE- oder WORD-Objekte gegenüber.
- Ein USB-Support von RTOS-UH ist angedacht.
Berichte aus den Ingenieurbüros
Die Berichte aus den Firmen und Ingenieurbüros verdeutlichen das breite Anwendungsspektrum von PEARL90 unter RTOS-UH. Das Thema Vernetzung spielt dabei eine immer bedeutendere Rolle. Die von diversen Firmen eingesetzten Systeme sind zudem räumlich weit verbreitet, was zu einem großen Interesse an der Fernwartung derartiger Systeme führt. Allgemein ist zu vermerken, dass immer mehr Systeme im Ausland eingesetzt werden.
Hervorzuheben ist die von der Firma IEP durchgeführte Implementierung von RTOS-UH auf der MVME5500 (MPC7455 PowerPC, 1 GHz). Diese Plattform ermöglicht Taskwechselzeiten kleiner als 1µs und kann im praktischen Einsatz vier VME-Rechner auf Basis des MC68040 ersetzen.
Eine Portierung von RTOS-UH auf den Coldfire Prozessor würde auf positive Resonanz stoßen. Auch eine Unterstützung von USB würde zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen.